Sonntag, 25. Februar 2018

AUFRUF

Aufruf an alle Männer, die das hier lesen sollten und bei A. F. in Bern eine Vasektomie haben machen lassen: Meldet Euch, wenn Ihr auch am Post-Vasektomie-Syndrom leidet oder wenn Euch Herr F. das Märchen erzählt hat, das seien nur Männer, die bereits vorher ein Ziehen am Nebenhoden verspürten und sich dann einbildeten, sie hätten das nun neu. Es sind bereits zwei geschädigte Männer von 2016 und 2017, die sich für eine Klage eventuell zusammentun wollen. Aber eventuell gibt es noch mehr?

STATISTIK

Laut dem Bundesamt für Statistik haben nur 60 Prozent der Männer in der Schweiz Kinder. Fruchtbar wären allerdings um die 95 Prozent. Trotzdem: Wenn Sie nie selbst Kinder hatten, besteht also die Chance, als Mann gar nie fruchtbar gewesen zu sein, etwa 1 zu 8. Und ob man zu diesen 12.5 Prozent gehört (immerhin wie drei Schulkinder in einer Schulklasse), würde ich, falls man eine Vasektomie plant, VORHER unbedingt prüfen lassen (Spermiogramm; kostet um die 50 bis 75 Franken).

Freitag, 16. Februar 2018

2014-STUDIE VON NEUTRALEN ÄRZTEN AUS DEN USA


Wenn man mit dem Post-Vasektomie-(Schmerz-)Syndrom leben muss, hat man oft psychisch grösste Mühe. Was wiederum das Familienleben stark beeinträchtigen kann. Zwei Ärzte aus den USA, ein Psychiater und einer, der sich mit Verhütungsmethoden und Familienplanung auseinandersetzt, kommen in ihrer Studie (wo geschaut wurde, wer nach einer Vasektomie in Behandlung muss, weil seine Lebensqualität eingeschränkt ist) nach intensiven Recherchen zur Erkenntnis, dass 15 bis 20 Prozent der operierten Männer am Post-Vasektomie-(Schmerz-)Syndrom leiden: «The incidence of post-vasectomy pain syndrom in post-vasectomy surveys varies widely but symptoms persist longer than 3 months in 15-20% of men and can become chronic.» (https://vasectomy-information.com/post-vasectomy-pain-syndrome-scientific-review) Davon seien 1 bis 5 Prozent sehr stark beeinträchtigt. Also deutlich mehr, als wenn man Urologen fragt, die halt ihre Operation verkaufen wollen.

WEITERE STUDIE ZUR SCHLIMMSTEN KOMPLIKATION NACH VASEKTOMIE

Eine weitere Studie, diese von 2009, kam zum Schluss, dass gerade auch in Deutschland (und also nicht nur ausserhalb von Europa) chronische Schmerzen nach einer Vasektomie häufig (!) vorkommen: «Leistenschmerzen und Postvasektomie-Schmerzen sind häufig (!) beobachtete Beschwerden in der urologischen Praxis und treten als chronische postoperative Schmerzen auf.» (https://link.springer.com/article/10.1007/s10354-009-0721-5) – Man(n) glaube also den Urologen nicht, wenn sie sagen, dieses oft lebenslang anhaltende Schmerzsyndrom käme selten vor!

Sonntag, 4. Februar 2018

BESSERE VORAUFKLÄUNGSBOGEN NÖTIG


Es ist schon seltsam, dass jeder Urologe und jede Urologin sich seinen/ihren Voraufklärungsbogen vor einer Vasektomie selbst zurechtschneidern kann. Man(n) würde doch denken, es gäbe vom Gesetz oder zumindest der Ethik her gewisse Punkte, die zwingend hineinmüssten. Aber man vergleiche nochmals den bei Andrea Futterlieb (hier: https://vasektomie-gegner.blogspot.ch/search?q=harmlos)  mit wenigstens dem hier (https://vasektomie-gegner.blogspot.ch/2017/12/unstimmigkeiten.html). Die meisten deutschen oder österreichischen Urologen jedoch bieten noch ausführlichere Informationen an, etwa hier:  http://www.vasektomie.net/downloads/aufklaerungsbogen.pdf). Die Schweiz hinkt wieder mal arg hintendrein. Es braucht dringend bessere Voraufklärungsbögen, damit der Patient wirklich auf einer soliden Grundlage entscheiden kann, ob er eine Vasektomie machen lassen will oder nicht.

SO GEHEN GEWISSE V. MIT EINEM KRANKEN UM

Da der MAE (siehe Eintrag vom 03.09.2017) nach siebeneinhalb Monaten immer noch extreme Schmerzen hatte (und bis heute hat), liess er die Haftpflichtversicherung des Urologen benachrichtigen. Für diese Xyyyy Versicherungen nimmt der Advokat X Y unter anderem wie folgt Stellung:
«Vorab erlauben Sie uns folgende generelle Bemerkung: bei der Beurteilung einer allfälligen ärztlichen Sorgfaltspflichtverletzung hat diese ex nunc (im Behandlungszeitpunkt) und nicht ex tunc (nachträglich) zu erfolgen.» – Wie soll man während der Operation (eben die Vasektomie) oder kurz danach, auch bis zu drei Monaten danach, wissen, was einem angetan worden ist? Frühestens nach drei Monaten gilt das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom als chronisch. Und auch dann heisst es meist, man solle noch zuwarten.
Weiter: «Betreffend Post-Vasektomie-Syndrom kann bemerkt werden, dass zu diesem Problem wenig wissenschaftliche Literatur besteht. In der Praxis wird dann auch dieses Problem nicht explizit aufgeklärt.» – Dass es sehr wenig wissenschaftliche Studien gibt stimmt nicht. Es gibt einiges. Man schaue sich nur schon mal die Literaturhinweise (am Ende) dieser Seiten an: https://en.wikipedia.org/wiki/Post-vasectomy_pain_syndrome und https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4854072. Zudem hatte der MAE vor der Operation aktiv gefragt, was das Post-Vasektomie-Syndrom sei. Und ein Nicht-aufklären-Müssen oder ein direktes Verleugnen (der Urologe sagte: «Das gibt es so nicht. Das sind Männer, die schon vor der Vasektomie ein leichtes Ziehen am Nebenhoden hatten und sich nun einbilden, sie hätten es neu.» Aber erstens hatte das der MAE nie und zweites hat er jetzt nicht ein leichtes Ziehen, sondern furchtbare Schmerzen.) sind bei Weitem nicht dasselbe. Wenn man direkt danach fragt, schuldet einem der Arzt die korrekte Antwort.
Noch weiter: «Schliesslich waren keine Kontraindikationen ersichtlich, die gegen diesen Eingriff sprachen.» – Der MAE wusste das zwar nicht, aber doch, die gab es: Er hatte und hat Multiple Sklerose und bereits zwei zuvor bestehende Schmerzproblematiken. Der betreffende Urologe sagte selbst ein Monat nach dem Eingriff zum MAE: «Vielleicht hätte man ihrer MS etwas mehr Bedeutung zumessen sollen.» Aber er ist ja der Fachmann, nicht der MAE.

Samstag, 3. Februar 2018

WEITERE EHRLICHERE UROLOGEN

Es gibt sie immer wieder, die ehrlicheren Urologen. In dieser Praxis hier (http://www.vasektomiegelsenkirchen.de/komplikationen) geben sie ganz ehrlich zu, dass bei ihnen knapp 5 Prozent vom Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom betroffen sind (sonst würden sie schreiben: unter 4 Prozent oder so): «Als Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom werden dauerhafte Schmerzen im Bereich des Nebenhodens bezeichnet, die nach der Vasektomie auftrete können. Die Häufigkeit dieser Komplikation liegt in unserem Patientengut bei unter 5%.»

Freitag, 2. Februar 2018

EHRLICHERE ZAHLEN

Ich bin sonst nicht so der Typ, der Homöopathie wahnsinnig schätzt, aber beim Post-Vasektomie-Syndrom könnten sie etwas ehrlicher sein als herkömmliche Ärzte und Chirurgen. So sagt ein Homöopath auf dieser Webseite (http://www.mathan.de/sterilisation.html), dass zwischen 2.2 und 5 Prozent der vasektomierten Männer ein Schmerzsyndrom entwickeln. Das scheint mir ehrlicher und näher bei den weltweiten Zahlen von Untersuchungen (meist um die 5 Prozent) zu sein, als was normale Urologen sagen («Höchstens 1 Prozent»).    

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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